Küchenarbeitsplattentausch
Deine Küchenarbeitsplatte ist in die Jahre gekommen. Die Oberfläche ist teilweise zerkratzt, durch das Abstellen heißer Töpfe sind braune Brandspuren vorhanden, die Oberfläche ist auch nicht mehr so leicht zu reinigen.
Was liegt nahe?
Diese bestehende Platte auszutauschen und durch eine neue, widerstandsfähige Naturstein, Dekton- oder Silestone Arbeitsplatte zu ersetzen.
Wie gehe ich nun aber richtig vor, damit meine neue Küchenarbeitsplatte sowohl in technischer Hinsicht, in Sachen Pflege und vor allem auch in Sachen Farbe und Haptik meinen Vorstellungen entspricht. Was ist mir besonders wichtig?
Folgende Faktoren gibt es zu berücksichtigen:
- Materialart
- Materialfarbe
- Materialhaptik
- Plattendicke
- Kantenausführung der Sichtkanten
- Einbauart von Spüle und Ceranfeld.
Ad 1) Materialart:
Hier gibt es…
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Natursteinplatten
gibt es in Dicken von 2 und 3 cm, mit polierter oder geschliffen gebürsteter Oberfläche. Diese Oberfläche hat einen matten, seidigen Glanz und wird auch als Oberfläche „leather“ bezeichnet. Eine noch rauere Oberfläche ist die Oberfläche geflammt gebürstet. Diese Oberfläche wirkt eher rustikal.
Die polierte Oberfläche ist besonders leicht zu reinigen, etwas mehr Reinigungsaufwand erfordert die leather Oberfläche und die Oberfläche geflammt gebürstet. Die Platten werden werkseitig mit einer Anti-Fleck Imprägnierung eingelassen. Diese Imprägnierung ermöglich es, dass Flüssigkeiten nicht sofort in die Steinoberfläche eindringen. Dies wird dadurch verzögert.
Beim Schneiden auf der Natursteinplatte, sollte genau so, wie beim Abstellen heißer Töpfe ein Holzbrett untergelegt werden. Das schont die Arbeitsplatte.
Die Sichtkanten werden oben und unten leicht gefast. Die möglichen Plattenlängen hängen einerseits davon ab, ob die Platte dann z.B. auch durch ein Stiegenhaus in die Wohnung und Küche getragen werden dann. Ist dies keine Restriktion, dann sind Längen bis zu 300 cm, in Abhängigkeit von der Materialsorte, möglich.
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Dekton Küchenarbeitsplatten
Dekton Küchenarbeitsplatten gibt es in Dicken von 12 und 20 mm. Dekton Platten bestehen aus Naturstein, Glas und Keramik. Diese Materialien werden gemischt und bis zur Sinterung bei 1200 Grad gebrannt. Dadurch entsteht ein sehr dichtes Material, das hoch widerstandsfähig ist. Die Oberfläche saugt kaum, ist hoch kratz. Bzw. schnittfest. Dekton ist auch UV beständig,
Mögliche Plattenlängen, unter dem Aspekt, dass die Platten auch problemlos durch ein Stiegenhaus getragen werden können, sind je nach Sorte 316 bis 320 cm.
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Silestonearbeitsplatten
Silestone ist ein Gemisch aus Natursteinkorn, kunstharzgebunden. Dadurch entsteht eine dichte Oberfläche, die kaum Flüssigkeit aufnimmt. Beim Schneiden auf Silestone bzw. Abstellen von heißen Töpfen ist genauso wie bei Naturstein und Dekton ein Untersetzer zu verwenden.
Mögliche Plattenlängen, unter dem Aspekt, dass die Platten auch problemlos durch ein Stiegenhaus getragen werden können, je nach Sorte 316 bis 320 cm.
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Keramik Arbeitsplatten
Das Mineralien werden hier wiederum auch verdichtet, gebrannt. Zu den Eigenschaften zählen geringe Wasseraufnahme, hohe Schnitt und Kratzbeständigkeit sowie Beständigkeit gegen UV Licht.
Ad 2) Materialfarbe:
Hinsichtlich der Farbauswahl sollte man folgende Fakten berücksichtigen:
Schwarz absorbiert, ist still und lautlos, richtet sich nach innen.
Weiß stellt Reinheit und Vollkommenheit dar, vermittelt das Gefühl von Reinheit und Sauberkeit.
Rot ist die Farbe der Begeisterung, regt an und hat etwas Dynamisches an sich.
Orange, stimuliert, ist fröhlich, regt zum Optimismus an.
Gelb schafft Wohlbefinden, bewirkt Optimismus, fördert die Kommunikation, gerade in Küchen.
Grün erzeugt Harmonie und Ausgeglichenheit.
Blau bewirkt Geduld, inspiriert und regt an.
Lila wirkt beruhigend.
Ad 3) Materialhaptik
Die Platten gibt es in folgenden Oberflächen:
- Poliert bei Naturstein, Silestone und Dekton
- Geschliffen gebürstet (leather) bei Naturstein, Natural bei Keramik, Suede bei Silestone
- Geflammt gebürstet bei Naturstein
Welches ist nun die richtige Oberfläche für deine Küchenarbeitsplatte?
Die polierte Oberfläche ist mit geringstem Aufwand zu reinigen. Wenn du gerne Brot bäckst, Kekse vorbereiten möchtest, dann ist dies eine zu bevorzugende Oberfläche. Die Platte ist durch Abwischen einfach zu reinigen.
Geschliffen gebürstet oder natural – diese Platte hat eine gewisse Rauheit, hervorgerufen durch den Produktionsprozess. Die Oberfläche hat damit ein leichtes Profil – und ist daher nicht ganz plan. Dadurch ist die Oberfläche größer – und dies erfordert einen größeren Reinigungsaufwand.
Bei der geflammt gebürsteten Oberfläche ist durch das Flämmen der Stein oberflächlich leicht schalenartig abgeplatzt – durch das Bürsten ist diese aber wieder leicht geglättet. Damit ist diese Oberfläche noch pflegeaufwändiger als die leather Oberfläche.
Ad 4) Plattendicke:
Bei Natursteinplatten betragen die Dicken meist 2 oder 3 cm. Bevorzugt werden im Moment Plattendicken mit 2 cm. Die Platte wirkt dadurch optisch leicht und filigran.
Auch Platten aus Silestone sind in 2 und 3 cm Dicke lieferbar.
Dekton Platten empfehlen wir mit einer Dicke von 2 cm.
Generell hat die Plattendicke von 2 cm den Vorteil, dass bei flächenbündig einzubauenden Ceranfeldern oder Spülen hier problemlos ein Falz zur Aufnahme dieser Einbauteile gefräst werden kann. Ist aber unter dem Ceranfeld eine Lade, so ist zu prüfen – ob diese auch noch beim Einbau eines flächenbündigen Ceranfeldes verwendet werden kann. Abhilfe, natürlich mit dem Nachteil des Wegfalles dieser Lade, kann mittels einer Blende geschaffen werden.
Ad 5) Kantenausführung
Folgende Sichtkanten stehen zur Verfügung:
- Kante oben und unten 2 – 3 mm gefast
- Kante oben gerundet, Radius 3-5 mm unten gefast
- Kante oben und unten gerundet, Radius 3-5 mm
Die zurzeit meist verwendete Kante ist jene mit einer oben und unten 2-3 mm gefasten Sichtkante, da dies am besten zu den schlichten, kantigen Küchenfronten passt. In Verbindung mit Niro Griffleisten ergibt sich eine angenehme Optik.
Ad 6) Einbauarten von Spülen und Ceranfeldern
- Spüle, Einbau von oben – dies erfordert einen gesägten Ausschnitt
- Spüle, Unterbaubecken – hier wird die Spüle unten an der Steinplatte angesetzt die Steinsichtkante ist sichtbar und wird wie die Vorderkante oben und unten gefast und poliert.
- Spüle, Einbau flächenbündig – hier wird die Spüle in einen leicht gefasten Steinfalz gelegt, Spülenoberfläche und Stein sind nahezu plan. Der Übergang von Spülenrand zum Stein hin wird mit Natursteinsilikon verfugt.
Die Einbauarten des Ceranfeldes können sein:
- Ceranfeld, Einbau von oben Ausschnitt gesägt
- Ceranfeld, Einbau flächenbündig – hier wird das Ceranfeld in einen Steinfalz gelegt, Ceranfeldoberfläche und Stein sind nahezu plan. Der Übergang zum vom Ceranfeld zum Stein hin wird mit Natursteinsilikon verfugt.
Einbausteckdosen werden meist so eingebaut, dass diese auf der Steinplatte aufliegen.
Als Spülen gelangen Einbau, Unterbau – oder Auflagespülen zum Einsatz. Es gibt Spülen aus Edelstahl mit gebürsteter Oberfläche, Keramikspülen und Silgranitspülen in verschiedenen Farben und Dekoren.
Ceranfelder können als Auflageceranfelder eingebaut werden. Immer öfter werden aber die flächenbündig einzubauenden Ceranfelder eingesetzt. Ceranfelder mit Abluftfunktion oder solche mit einem hinten angebauten Lüfter von Bora oder Berbel erfreuen sich auch wachsender Beliebtheit.
Aus technischer Sicht sind folgende Punkte bereits aber im Planungsprozess schon zu bedenken.
Deine bestehende Arbeitsplatte, wahrscheinlich aus Kunststoff, wird eine Dicke von 38 mm aufweisen.
Foto 1 – Die Küche hier mit der alte Kunststoffarbeitsplatte 38 mm dick
Foto 2 – Hier ist die alte Kunststoffplatte bereits demontiert
Natursteinplatten sind 2 oder 3 cm dick. Wenn die alte Arbeitsplatte nun abgebaut wird, dann wird die neue Arbeitsplattenoberkante etwas tiefer liegen. Wenn das für dich so in Ordnung ist, dann ist das auch erst einmal kein Problem. Die Frage ist nur – wie sehen deine Küchenrückwände aus? Hast du verfliest – und reichen die Fliesen mindestens 2 cm unter die bestehende Arbeitsplatte, dann passt dies auch für die neue Arbeitsplatte. Hast du eine Glasrückwand an der Rückseite – und du wirst diese Glasrückwand ja nicht demontieren wollen , dann entsteht durch die neue, tiefere Oberfläche ein Spalt von 2 cm. Jetzt kann man diesen Spalt mit einer Wischleiste aus dem Naturstein oder Dekton- Material der Küchenarbeitsplatte abdecken – oder die neue 2 cm dicke Arbeitsplatte wird durch eine 18 mm dicke Unterplatte „gehoben“. Diese neue Unterplatte wird aus einer beidseits beschichteten Platte mit einer angeleimten Sichtkante, hergestellt und auf den Küchenkorpus gelegt. Dann wird die Stein- bzw. Dektonplatte auf dieser Platte verlegt. Die Sichtkante dieser Unterplatte betreffend – da zeigen wir dir beim Naturmaß der Küchenplatten verschiedene Dekormöglichkeiten. Du wählst dann eine Sichtkante aus – und die Platte wird dann mit dieser angeleimten Vorderkante geliefert.
Foto 3 – so wird die Höhe des Korpus durch eine z.B. 8 mm dicke Unterplatte „angehoben“ und für die Dekton oder Natursteinplattenverlegung vorbereitet.
Dann wird die Stein- bzw. Dektonplatte vorsichtig in die Küche transportiert.
Foto 4 – Der Plattentransport erfolgt besonders vorsichtig mit einem speziellen Tragesystem.
Foto 5 – So sieht dann die Küche mit der neuen Dekton Platte aus.
Meist stellt sich beim Arbeitsplattentausch auch die Frage nach neuen Einbauteilen: Spüle, Armatur und Ceranfeld sind ja auch in die Jahre gekommen.
Wir bieten dir auch diese Teile gleich mit im Paket an.
Die alte Arbeitsplatte können wir gerne dann nach Montage der neuen Platte mitnehmen und entsorgen.
Bei Fragen komme bitte auf uns zu.
Dein Gröbner Team aus 3250 Wieselburg
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